Geographie & Geschichte
Die Unterstadt ist Teil der Mannheimer Quadrate und setzt sich aus den statistischen Bezirken Östliche und Westliche Unterstadt zusammen. Zwischen Planken und Luisen- beziehungsweise Friedrichsring leben knapp 18.000 Menschen. Das sind fast zwei Drittel der gesamten Mannheimer Innenstadt inklusive Jungbusch. Gleichzeitig ist die Unterstadt eines der am dichtbesiedeltsten Gebiete der Stadt.
Das hat Tradition: Die Unterstadt ist sozusagen Mannheims Altstadt. Nach vielen Zerstörungen in unterschiedlichen Kriegen und großflächiger Abrisse kaum zu glauben. Hier findet man die ältesten Häuser Mannheims.
Wie der Name Unterstadt sich genau erklären lässt, ist umstritten. Tatsächlich liegt das Gelände ein wenig tiefer und war durch die Nähe zum Neckar auch stärker durch Hochwasser bedroht. Die Unterstadt war auch früher durch Handel und Gewerbe geprägt und versorgte die im Zuge der Verlagerung der kurfürstlichen Residenz nach Mannheim entstandene Oberstand.
Einige der bekanntesten Familien der Mannheimer Geschichte lebten hier, zum Beispiel im Palais Bassermann in R 1. Hier war außerdem mit Marktplatz und altem Rathaus das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Selbst Kurfürst Carl Philipp residierte bis zur Fertigstellung des Mannheimer Schlosses in der Unterstadt.
Mannheim war damals wie heute durch kulturelle und religiöse Vielfalt geprägt: In der Konkordienkirche in R 2 war die wallonische Gemeinde untergebracht. Außerdem war früher wie auch heute mit der 1987 neu gebauten Synagoge insbesondere die Westliche Unterstadt das Zentrum jüdischen Lebens in Mannheim.
Wie damals ist die Unterstadt auch gegenwärtig durch lebhaften Handel und Gewerbe ebenso wie durch die Vielfalt ihrer Bewohner geprägt. Mit einem Migrantenanteil von etwa 55% in der Östlichen und 70% in der Westlichen Unterstadt sind die Unterstadt-Quadrate auch heute noch das Zentrum des migrantischen Lebens in Mannheim.