Nachbarschaften stärken - S 5

Mit dem Rückbau der Sickingerschule wurden Alternativen für die Spielmöglichkeiten auf dem Schulhof gesucht. S 5 rückte ins Visier als mögliche Ersatzspielfläche. Gemeinsam mit der GBG, ihren Mietern und der AG T 4/T 5 wurde im letzten Jahr damit begonnen, die konfliktbelastete Nachbarschaft zu stärken.

Einweihung S 5 - KreidemalenBeim ersten Treffen im letzten Jahr ging es turbulent zu: Diskussionsaction sagen die Kinder noch heute dazu und wollen mehr mitdiskutieren. Trotz der anfänglichen Bedenken und Konflikte konnte mit Unterstützung der GBG ein Kompromiss für die widerstreitenden Mieterinteressen gefunden werden: Am 29.07.2014 wurde der naturnahe Garten für Bewohnerinnen und Bewohner jeden Alters mit einem kleinen Fest eingeweiht. Dem Vorbild der Ramadan-Feste folgend, brachten viele der etwa 60 anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner Selbstgemachtes zum Picknicken mit. Auch die mobile Bibliothek Fabio war mit vor Ort und bot Spiele, Bücher und Buttons zur Unterhaltung.

Natürlich wurde auch das Gelände ausgiebig genutzt: Auf mitgebrachten Klappstühlen setzten sich rüstige Seniorinnen mit in die Runde. Gerne nahmen die Bewohner die Möglichkeit an, den Landschaftsarchitekten der GBG, Oliver Schmidt, mit Fragen zum Gelände zu löchern. Die Fläche böte einen Treffpunkt für ältere wie jugendliche Mieter der GBG, außerdem sei sie schön grün, so einige Rückmeldungen. Nach Rücksprache mit der GBG sind auch eigene Bepflanzungen möglich. Aber: Kritik gibt es ja immer. "Spielgeräte" wurden dann doch ein wenig vermisst.  Kein Wunder, die Gestaltung der GBG lädt zum freien Spielen und Bewegen ein. Das erfordert etwas Kreativität.

Die braucht es momentan auch, damit man sich das fertige Gelände vorstellen kann: Die Wildblumen sind leider nicht aufgegangen, statt blühender Wiesen hat die heiße Frühsommerzeit viel Unkraut hervorgebracht. Auch die Bepflanzungen am Zaun mussten wegen der Witterung zurückgestellt werden. Kritik gab es auch am Rückbau der Zäune: Leider wird die Wiese ebenso wie die Vorgärten von Hundebesitzern als Gassi-Platz missbraucht. Hecken und Beschilderungen seien geplant, um die Situation zu verbessern.

Das Gelände wurde bei der Einweihung unter anderem zum Lesen, Sandeln, Versteck, Fußball und Frisbee spielen genutzt. Bäume wurden erklettert und Geräte mit Kreide bemalt. Platz zum Toben, aber auch zum Chillen und Nachbarschaften pflegen gab es genug. Die etwa 30 Kinder unterschiedlichen Alters nutzen jede Ecke des Geländes und bemalten außerdem Schilder, die in Zukunft Hundebesitzer abschrecken sollen, das Gelände als Hundeplatz zu missbrauchen.

Für die Zukunft wurde vereinbart, die Fertigstellung der Bepflanzungen abzuwarten und das Gelände durch Kinder und Erwachsene erstmal erproben zu lassen.